Hätten Sie das gewußt?

So entstand der Leberkäse

1776 kam der Wittelsbacher Kurfürst Karl Theodor aus der Pfalz nach Bayern. Begleitet wurde er dabei von seinem Haus- und Hof-Metzger. Dieser kam eines Tages auf die Idee, fein gehacktes Schweine- und Rindfleisch in Brotformen zu backen - den Leberkäse.

Seit mehr als 200 Jahren gilt der Leberkäse als einer der Klassiker der bayerischen Küche. Es gibt verschiedene Theorien bezüglich des Ursprungs des Begriffs „Leberkäse“. Eine Version besagt, dass es von den Wortstämmen „Lab“ und „Kasi“ abstammt, die mit der Gerinnung des Fleischeiweißes beim Backen oder Kochen zusammenhängt.

Eine andere Version lautet, dass aus dem Wort „Laib“ später das Wort „Leber“ entstand, und „Käs“ bedeutet nichts anderes als die kompakte Masse, zu der das Fleisch und die anderen Bestandteile verarbeitet werden. Der Name Fleischkäse könnte auch aus dem Schweizerischen stammen. Bei dieser Version heißt es, dass aufgrund der Kastenform, die bei der Herstellung von Schweizer Käse verwendet wird, der Name Leberkäse oder Fleischkäse entstand.

Wiener oder Frankfurter

Wiener Würstchen
Wer in Österreich Wiener Würstchen bestellt, könnte eventuell eine Überraschung erleben ...

Im Alpenland sind die Wiener eine Art Schnittwurst. Im Schwäbischen heißen sie Saitenwurst und in manchen Gegenden werden sie einfach Wienerle genannt. In Nordamerika sagt man überwiegend Wiener bzw. Vienna´s, aber auch Frankfurter zu dieser Wurst. In Touristenregionen Italiens, Spaniens und Frankreichs werden sie „Würstel“ genannt.

Der Streit um den Ursprung der Würstchen ist alt: In Frankfurt am Main kennt man die Frankfurter Würstchen angeblich seit dem Mittelalter. Die Bevölkerung behauptet, auch die Wiener Würstchen seien hier erfunden worden. Andererseits hatte Johann Georg Lahner (1772–1845), aus Frankfurt nach Wien eingewanderter Metzger, ebendort mit einer „Frankfurter“ genannten Würstchenvariante mit Rindfleisch großen Erfolg, die sich von dort im Lauf des 19. Jahrhunderts stetig verbreitete.

Das österreichische Appetit-Lexikon aus dem Jahr 1894 erwähnt Lahner dagegen nicht, sondern schreibt: „Frankfurter Würstchen aus gehacktem Schweinefleisch in fingerstarken Hammeldärmen sind eine Errungenschaft des 19. Jahrhunderts, die um 1840 aus Süddeutschland nach Wien kam.“ Rindfleisch wird dort nicht erwähnt.

Bockwurst

Hat der Ziegenbock etwa die Bockwürste oder das Bockbier erfunden ... oder war es ein Metzger namens Bock?

Ursprünglich war "Bockbier" das dunkle, stark eingebraute "ainpockisch Bier" aus Einbeck, das 1614 zum erstenmal in München gebraut wurde und sich seitdem in Süddeutschland einer besonderen Beliebtheit erfreut. Die Bockwurst wiederum wird zum Bockbier verzehrt.

Die Münchner Bockwürst sind lang und dünn und werden immer nur paarweise verkauft, während die Bockwurst des Berliners eine große einzelne, dickere Wurst ist, die außerdem gern zu Kartoffelsalat gegessen wird.

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